Disziplinen


Lichtpunkt Schießen


Aufgrund zahlreicher Änderungen und Verschärfungen im deutschen Waffenrecht wird es für Vereine zunehmend schwieriger, die Nachwuchsförderung im Schießsport aufrechtzuerhalten.

 

Seit einiger Zeit haben jedoch Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren die Möglichkeit, die Faszination des Schießsports zu erleben, ohne an die altersbedingten Einschränkungen des Waffenrechts gebunden zu sein.

 

Ein Lichtpunktgewehr oder eine Lichtpunktpistole ist eine Zieleinrichtung in der äußeren Form eines Gewehrs oder einer Pistole, die anstelle von Munition mit einem Lichtstrahl arbeitet. Die Treffer werden mit höchster Präzision erfasst und auf einem Monitor angezeigt. Dadurch können spannende Wettkämpfe zwischen Jung und Alt auf einem vergleichbaren Niveau stattfinden.

Druckluft LG/LP


Ringkorn auf einer Feinwerkbau Druckluftwaffe
Ringkorn eines Luftgewehrs

Der Schießsport mit Druckluftwaffen ist ab einem Alter von 12 Jahren erlaubt. Bis zum 50. Lebensjahr wird das Schießen mit Luftgewehr oder Luftpistole überwiegend stehend freihändig durchgeführt, wobei der Schütze ohne Anlehnung oder künstliche Stützen auskommen muss.

 

Das Ziel des Schützen ist es, die Mitte einer Schießscheibe zu treffen, die sich in 10 Metern Entfernung befindet. Dabei visiert er oder sie das Ziel mit einem Diopter und Korntunnel (Luftgewehr) bzw. Kimme und Korn (Luftpistole) an und löst den Schuss durch sanften Druck auf den leichtgängigen Abzug aus. Eine ruhige Hand sowie ein hohes Maß an Konzentration sind dabei besonders wichtig.

 

Die internationalen Regeln für das Schießen mit Druckluftwaffen sind in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes festgelegt. Andere Schützenverbände haben eigene Vorschriften für ihre Mitglieder.

 

Ab dem 35. Lebensjahr wird in vielen Schützenvereinen des Westfälischen Schützenbundes das Schießen mit aufgelegten Druckluftwaffen angeboten. Der Deutsche Schützenbund hat diese Disziplin im Jahr 2005 in seine Sportordnung aufgenommen. Dabei hält der Schütze lediglich das Sportgerät, während die Auflage nicht berührt werden darf. Diese Schießsportvariante hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter etabliert.

Kleinkaliber (KK)


Das Kleinkaliberschießen (KK) ist eine olympische Disziplin und ähnelt dem Luftgewehrschießen, unterscheidet sich jedoch in der Distanz zur Schießscheibe. Beim Kleinkaliberschießen beträgt die Entfernung zwischen 25 und 100 Metern, wobei die Scheiben entsprechend größer sind. Die Standard-Distanz liegt bei 50 Metern, wobei der Ringspiegel einen Durchmesser von 15,44 cm hat und die Zehn lediglich 10,4 mm groß ist.

 

Kleinkaliberwaffen, sowohl Gewehre als auch Pistolen, werden im Schießsport als „Feuerwaffen“ bezeichnet, im Gegensatz zu Luftdruck- oder Druckluftwaffen. Während beim Luftgewehrschießen überwiegend im Stehen geschossen wird, kommen beim Kleinkaliberschießen auch die kniende und liegende Schießposition zum Einsatz. Die Schießausrüstung entspricht weitgehend derjenigen des Luftgewehrschießens.

 

In Deutschland dürfen Kleinkaliberwaffen in Schießsportvereinen ab einem Alter von 14 Jahren genutzt werden. Bis zur Volljährigkeit ist dafür jedoch entweder die schriftliche Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten im Original erforderlich oder eine sorgeberechtigte Person muss während des Schießens anwesend sein. Zudem ist eine qualifizierte Schießaufsicht vorgeschrieben, die selbst nicht am Schießen teilnehmen darf.

Die internationalen Regeln für das Kleinkaliberschießen sind in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes festgelegt.

Blasrohr


Das Blasrohrschießen, ein traditionsreicher Sport, der einst von indigenen Völkern zur Jagd genutzt wurde, hat sich heute zu einer modernen Vereins- und Wettkampfsportart entwickelt, die von Menschen jeden Alters betrieben werden kann.

 

Wie bei anderen Schießsportarten trägt das Blasrohrschießen zur Verbesserung der Konzentration sowie der Hand-Auge-Koordination bei. Zusätzlich fördert es die Lungenkapazität und die allgemeine Kondition.

 

Blasrohre variieren je nach Klasseneinteilung in ihrer Länge und können bis zu 160 cm lang sein. Die Schussdistanz beträgt 5, 7 oder 10 Meter. Geschossen wird auf Zielscheiben mit einer Wertung von 6 bis 10 Ringen. Aufgrund der leicht erlernbaren Technik und der kostengünstigen Grundausstattung eignet sich der Blasrohrsport besonders gut für Menschen mit Handicap, wie beispielsweise Personen mit Trisomie 21 oder Rollstuhlfahrer.

 

Seit 2022 gibt es im Deutschen Schützenbund (DSB) ein bundesweit gültiges Regelwerk, das in die Sportordnung integriert wurde.